Lineatus – der gestreifte Nutzholzborkenkäfer

Es wird Frühling im Wald, dieses Jahr sehr früh und mit unglaublicher Geschwindigkeit. Nach der dunklen und kalten Jahreszeit explodiert die Natur förmlich. Wie jedes Jahr ist auch der Lineatus, der Gestreifte Nutzholzborkenkäfer, sehr früh im Jahr auf dem Beinen. Der Lineatus ist ein Schädling, der sich in die Rinde des Baumes einbohrt um dort seine Eier abzulegen. Aus den Eiern entwickeln sich Larven und dann Puppen, die die Brutröhren leitersprossenartig ausbauen und so für das charakteristische Fraßbild sorgen. Der vom Lineatus mit eingebrachte Ambrosiapilz und die Bohrtätigkeit des Rindenbrüters sorgen dafür, dass das befallene Holz blau wird und so den Sägewerker zwingt, sein Holz zu deutlich reduzierten Preisen zu verkaufen.
Somit ist er der erklärte Hauptgegner des Sägewerkers. Jedes Jahr, wenn die Tagestemperaturen steigen, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Der Lineatus ist ab 10 °C Tagestemperatur aktiv und beginnt bei etwa 16 °C damit auszufliegen. Im Forst geschlagenes Rundholz wird so rasch wie möglich abtransportiert und zu Schnittholz verarbeitet. So kann sichergestellt werden, dass das Rundholz frisch im Sägewerk ankommt. Eine weitere Möglichkeit um dem Borkenkäfer zuvor zu kommen ist das Entrinden des Rundholzes bzw. deren Lagerung im Nasslager (Siehe Blogbeitrag Nasslager). Der Grund dafür ist, dass der Schädling für die Eiablage eine genau definierte Feuchtigkeitsbandbreite vorfinden muss um seine Brut im Holz zu hinterlassen. Im Nasslager und auch nach der Entrindung des Holzes sind die optimalen Bedingungen nicht mehr gegeben.